Fakten zur Ostsee

Zustand der Ostsee

Wie andere Meere und Küsten weltweit befindet sich auch die Ostsee aufgrund der starken Überfischung in einem schlechten ökologischen Zustand.
Die Meeres- und Küstenökosysteme der Ostsee sind durch Eutrophierung, Überfischung und Verschmutzung stark geschädigt, was ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber kumulativen Belastungen wie dem Klimawandel schwächt. Gesunde Meere und Küsten erfüllen vielfältige Funktionen und sind für unser soziales und wirtschaftliches Wohlergehen von entscheidender Bedeutung, da sie dem Menschen vielfältige Ökosystemleistungen bieten, darunter Schutz vor Stürmen und Überschwemmungen, Raum für Erholung und Freizeit, Nahrungsmittelproduktion und Kohlenstoffbindung.

Dialog Themen

Wiederherstellung von Meeren und Küsten

Etwa 13 % der Weltmeere sind als marine Wildnis eingestuft, die keinen oder nur geringen negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten ausgesetzt ist - nur 4,9 % der marinen Wildnis befinden sich derzeit in Schutzgebieten. Die Wiederherstellung mariner und küstennaher (blauer) Ökosysteme umfasst sowohl die Förderung natürlicher Regenerationsprozesse durch den Ausschluss zerstörerischer Aktivitäten wie der Grundschleppnetzfischerei als auch aktive Maßnahmen zur Wiederansiedlung mariner Arten und Lebensräume. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Kohlenstoff zu absorbieren und zu speichern, werden Meeres- und Küstenlebensräume wie Seegraswiesen und Salzwiesen als naturbasierte Lösungen für das Klima immer wichtiger. Ihr Schutz und ihre Wiederherstellung tragen auch dazu bei, die Wasserqualität zu verbessern, die Küstenerosion zu verhindern und die biologische Vielfalt und die Fischereiproduktion zu verbessern. Die Erhaltung und Wiederherstellung unserer blauen Ostsee-Ökosysteme ist aktiver Klimaschutz und kann dazu beitragen, klimabedingte, aber auch ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen abzumildern.

Details zum Workshop

Management invasiver Arten

Eines der größten Probleme, welches durch invasive Arten verursacht wird, ist der Verlust der Artenvielfalt. Sie können einheimische Arten um Nahrung, Unterschlupf und Brutplätze verdrängen, was zum Rückgang oder Aussterben der einheimischen Flora und Fauna führt. Dieser Verlust an biologischer Vielfalt kann kaskadenartige Auswirkungen auf die Ökosysteme haben und Nahrungsketten und Ökosystemfunktionen stören. Die Vorbeugung und das Management invasiver Arten erfordern koordinierte Anstrengungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Letztlich erfordert die Bewältigung der durch invasive Arten verursachten Probleme einen proaktiven Ansatz, der die Verflechtung der Ökosysteme und die Bedeutung des Schutzes der empfindlichen Ökosysteme der Ostsee anerkennt.

Details zum Workshop

Fischereiregulierung in MPAs

Die Fischerei kann ein Hauptfaktor für die Verschlechterung der Meeresumwelt sein: Die Überfischung hat viele Fischpopulationen weltweit drastisch verringert und wirkt sich negativ auf die biologische Vielfalt der Meere aus. Meeresschutzgebiete (Marine Protected Areas - MPAs) können unschätzbare Zufluchtsorte für ausgebeutete Populationen sein, die sich in den MPAs erholen können, wenn sie wirksam umgesetzt werden.

Die EU hat vor kurzem ihren Aktionsplan zur Erhaltung der Fischereiressourcen und zum Schutz der Meeresökosysteme veröffentlicht, der Maßnahmen zum Verbot der Grundschleppnetzfischerei in MPAs bis 2030 vorsieht. Der Koalitionsvertrag der deutschen Regierung enthält ebenfalls das Ziel, zerstörerische Fangmethoden einzuschränken und 10 % der deutschen Meeresfläche streng zu schützen.

"Fischereiregulierungen in Meeresschutzgebieten" wird sich auf Möglichkeiten konzentrieren, zerstörerische Fischereimethoden wie die Grundschleppnetzfischerei in MPAs und wichtigen Laich- und Aufwuchsgebieten von Dorsch und Hering zu verbieten und wirksame Schutzmaßnahmen umzusetzen, die es dem Meeresökosystem der Ostsee ermöglichen, endlich einen guten Umweltzustand zu erreichen.

Details zum Workshop

Ökosystembasiertes Management

Ökosystembasiertes Fischereimanagement ist eine rechtliche Anforderung im Rahmen der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) und dem Mehrjahresplan für die Bewirtschaftung von Dorsch, Hering und Sprotte (kurz: Baltic MAP).
Auch die Qualitätsdeskriptoren der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) für den guten Umweltzustand (GES) stellen eine Verbindung her. Trotzdem funktioniert die Umsetzung in der Praxis schlecht, aber in unserem Dialogthema wollen wir drei aktuelle Beispiele hervorheben, die Teil der Lösung sein könnten:

  1. Hechtfabriken, die den gesamten Küstenökosystemen helfen. Vorgestellt von Sportfiskarna (https://www.youtube.com/watch?v=r6nyNGbx-z4).
  2. Aufzucht und Freilassung von kleinen Dorschen. Vorgestellt von der Baltic Waters Foundation (https://balticwaters.org/en/project/recod-release-of-small-cod-in-the-baltic-sea/).
  3. Angepasste Schleppnetzgrenze und die Bewirtschaftung der bedrohten Flunderbestände. Vorgestellt von FishSec (https://www.havochvatten.se/om-oss-kontakt-och-karriar/om-havs--och-vattenmyndigheten/regeringsoppdrag/regeringsoppdrag/uppdrag-att-pa-prov-genomfora-fiskeriforvaltningatgarder-som -entspricht-einer-verlagerung-von-tralgransen-2022.html).

Details zum Workshop

Menu